Kinderarmut bekämpfen
Es gibt verschiedene Konzepte, um Kinderarmut zu bekämpfen – doch sie alle sehen einen Systemwechsel vor, denn die heutige Sozialpolitik könne nicht sicherstellen, Kindern Wege aus der Armut zu eröffnen. Die zukünftige Familien- und Sozialpolitik muss die Vererbung von Armut durchbrechen. Kinder können sich nicht selbst aus der Armut befreien – deshalb sollten ihnen faire Chancen ermöglicht werden, um sich von dieser Armutsspirale befreien zu können.
Neben unseren Einsatz dafür, dass neue sozial- und familienpolitische Instrumente eingesetzt werden, die Armut entgegenwirken und Kinder gezielt unterstützen, widmen wir uns folgenden 2 Punkten, die bei der Bekämpfung von Kinderarmut essenziell sind:
1. Bildung
Zu einem menschenwürdigen Existenzminimum gehöre, dass die staatliche Grundsicherung den Bedarf eines Schulkindes auf Lernförderung hinreichend abdecke.
Die Lernförderung wird jedoch beim Arbeitsamt nur sehr selten in Anspruch genommen, was vor allem an restriktiven Anspruchsvoraussetzungen liegt. Die Lernförderung kann außerdem nur in Anspruch genommen werden, wenn die Versetzung ernsthaft gefährdet ist. Die Fördermaßnahmen müssen aber viel früher getätigt werden. Vor allem bei Grundschulkindern. Hier kann man mit wenig Mitteln viel erreichen und auch Geld sparen. Außerdem ist eine Förderung ausgeschlossen, um in die Realschule oder das Gymnasium anstatt in die Hauptschule versetzt zu werden, obwohl genau das die späteren Zukunftschancen am Arbeitsmarkt massiv verbessern und somit auch gleiche Chancen auf Bildung schaffen würde.
2. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Ob Kinder gut aufwachsen können hängt neben der materiellen Existenzsicherung von individuellen Faktoren, familiärem bzw. sozialem Umfeld und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Zu Letzterem gehören unter anderem ein gutes Gesundheitssystem, angemessener Wohnraum, ein kinderfreundliches Wohnumfeld, Partizipationsmöglichkeiten sowie Kultureinrichtungen.
Ein großer Teil der Kinder aber haben wesentlich schlechtere Chancen auf soziale Teilhabe, weil genau diese Vorrausetzungen bei ihnen nicht gegeben sind. Sie erleben nicht nur Mangel bei ihrer materiellen Grundversorgung und müssen auf vieles verzichten.
Sie werden auch von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen und können seltener Kultur- und Freizeitangebote in Anspruch nehmen.
Je länger ein junger Mensch erfahren muss, was Ausschluss und Armut bedeutet, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Mensch sein Leben lang sozial und wirtschaftlich gefährdet ist. Dies ist für die positive Charakterbildung des jungen Menschen katastrophal.
Uns ist es wichtig, diesen jungen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen indem wir Kultur- und Freizeitangebote schaffen, die sie in Anspruch nehmen können: