Jugend-Gewaltprävention

Wir von Children-First bieten den Stuttgartern Schulen das Programm „Jugend-Gewaltprävention“ und Nachhilfeunterricht an, bei dem auch die Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien das Nachhilfeangebot nutzen können. Sport – Bildung – Präventionsarbeit. Durch diese 3 Punkte möchten wir Kinder und Jugendliche zu starken Persönlichkeiten formen, damit sie später nicht in die Spirale von Gewalt und Sucht abgleiten, oder gegebenenfalls bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen diese Spirale durchbrechen

Das Schulprojekt „Sport“ bietet Schülern ab der Klasse 3 im Rahmen ihrer Wahl- bzw. Neigungskurse ein 6-monatiges oder 12-monatiges, wöchentlich (2 Schulstunden) einmal stattfindendes Training in den 3 Sportarten (Boxen, Fussball und Tanz) in ihrer Schule an.

Das Primärziel ist die Aufklärung zum Thema Gewalt, das Verständnis und die Umsetzung von Regelbewusstsein, Disziplin und Respekt, die Vermittlung von Werten und Normen der Gesellschaft, sowie das Schaffen von Eigenmotivation durch das Anbieten von Fürsorge und Orientierung.

Sport verbessert die Aufmerksamkeit, fordert die Leistungsfähigkeit sowie die Ausdauer beim Lernen im Klassenzimmer. Zudem Lernen die Schüler die Bedeutung von Zeitmanagement und Disziplin.

Gewaltprävention an Schulen und die hierfür benötigte langfristige Integration von möglicherweise gefährdeten Kindern und Jugendlichen, beschreibt unsere Arbeit in diesem Projekt. Wir wollen Bildungsbarrieren senken und soziales sowie eigenständiges Lernen vorantreiben. Dazu geht Children-First neue moderne Wege, die wissenschaftlich überprüft und begleitet sind.

Der besondere Schüssel: Olympischer Sport, anknüpfend an die zeitgemäßen Interessen und Lebenswelten Jugendlicher, insbesondere aus sozial schwächeren Verhältnissen.

Olympischer Boxsport bietet hierbei eine Besonderheit: Vor allem schwer erreichbare Kinder und Jugendliche werden angesprochen, welche oftmals bereits Täter und/ oder Opfer von Gewalt wurden. In besonderer Form werden gesellschaftlich notwendige Tugenden vermittelt und geübt.

Im Vordergrund steht der sportliche Grundgedanke von Disziplin und Fair-Play mit Fitness, Bewegung, Regelbewusstsein, Disziplin und der Aneignung eines richtigen Verständnisses von Respekt. Kinder und Jugendliche lernen es, sich im täglichen Leben ohne den Einsatz von Fäusten durchzuboxen und aus der Orientierungs- und Perspektivlosigkeit und den negativen sozialen Rahmenbedingungen auszubrechen. Die sozialen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen des Lebens sollen sie so besser meistern können.

Das Ziel: Die jungen Menschen sollen nicht nur an der Gesellschaft teilhaben, sondern sie auch durch ihre Bildung und soziale Integration bereichern.

Die Methode: Qualifizierte Trainer lehren in Theorie und Praxis die olympischen Werte des Sports und wie die Jugendlichen diese auf den Alltag übertragen können. Durch Orientierung werden Zugang und Verständnis zur notwendigen Bildung geschaffen und erlebbar gemacht.

Keine Gewalt!

Statistisch gesehen ist das olympische Boxen als Fitnesstraining eine der ungefährlichsten Sportarten. Im Gegensatz zum Profi-Boxen stehen nicht harte Schläge oder Siege im Mittelpunkt – sondern Technik und Taktik, Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und ganz besonders: Intelligenz! Durch das Boxtraining sollen die jungen Menschen lernen, besonnen und besser mit Konfliktsituationen umzugehen, mit dem Ziel, in schwierigen Situationen immer einen gewaltfreien Weg zu finden, um ein Streitthema zu lösen. Die Folgen von Straftaten und gewalttätigen Handlungen werden den Jugendlichen nachhaltig aufgezeigt. Besonders die Opferperspektive wird hierbei berücksichtigt.

Selbstverteidigung

Boxen ist auch eine sehr effektive Form der Selbstverteidigung. Durch die resultierende gestärkte Persönlichkeit wird eine mögliche Opferhaltung reduziert. Die Kinder und Jugendlichen gehen selbstsicherer durch das Leben und schaffen es besser, sich im alltäglichen Leben effektiv, aber friedsam durchzusetzen.

Respektvoller Umgang

Um Vorurteilen entgegen zu wirken: Durch das Boxtraining werden die Kinder und Jugendlichen nicht zu „Schlägern“! Im Gegenteil: Gewaltbereite Jugendliche werden sensibler und respektvoller im Umgang mit ihren Mitmenschen. Denn Boxen als Sportart wirkt vorbeugend und regulierend, wenn bei Kindern und Jugendlichen durch Erziehungsdefizite und mangelnde Freizeitbeschäftigungen Unausgeglichenheit entsteht oder ein Anstieg des Aggressionspotenzials festgestellt wird. In dem Bereich Boxen übernehmen wir das etablierte Konzept unseres Partners Box-Out aus Hamburg. Box-Out gibt es schon seit 2007 und das Konzept der Jugend-Gewaltprävention haben schon über 50 Hamburger Schulen in Anspruch genommen.

Fußball und Tanz

Bei dem Kurs haben die Kinder und Jugendliche neben dem Boxtraining, welches die Hälfte (3 bzw. 6 Monate) des Kurses ausmacht, die Möglichkeit zwischen den beiden Sportarten Fußball und Tanz zu wählen. In dem ersten Monat werden alle Kinder und Jugendliche jeweils an 2 Trainingseinheiten an den beiden Sportarten teilnehmen und danach ihren Favoriten wählen können. Zu der allgemeinen Sportförderung und den Ansätzen, die beim Boxen ebenfalls beinhalten sind, verfolgen wir die folgenden 3 Ziele:

 

  • Durch eine beliebte Sportart (Fußball – männlich / Tanzen – weiblich) beide Geschlechter für diesen Kurs motivieren
  • Beide Geschlechter eine Sportaktivität, die typisch für das andere Geschlecht ist, testen lassen und gegebenenfalls dafür zu begeistern
  • Teamfähigkeit
Sportförderung

Im Vordergrund bei jeder Sportart sollte immer der Spaß stehen, sonst hält man auch später ein leistungssportliches Engagement nicht auf Dauer durch. Jedes Kind hat Spaß an Bewegung und wir möchten dieses bei den Kleinkindern fördern und bei Jugendlichen, die dies verloren haben, wieder aufleuchten lassen. Eine frühzeitige Spezialisierung als auch die frühe Begegnung mit dem Wettkampfsystem ist für die sportliche Entwicklung von Kindern wenig förderlich. Kinder sollten sich erst einmal ohne Druck ausprobieren dürfen, bevor sie sich für eine Sportart entscheiden. Mit unseren drei Sportarten möchten wir den Kindern die Chance des Ausprobierens geben und bei den Jugendlichen den Spaßfaktor hervorheben. Zwar werden die drei Sportarten (Boxen, Fußball und Tanzen) zum größten Teil von uns durchgeführt, aber nicht ausschließlich. Für das „Warmmachen“ bieten wir zahlreiche andere Sportarten an und motivieren die Kinder und Jugendliche außerhalb der Schule bei unseren Lauftreffs teilzunehmen. Im Vordergrund liegt es, den Spaß an der Bewegung zu fördern, die Vorteile des Sports aufzuzeigen und somit ihre Persönlichkeit zu stärken. Ein weiteres Ziel, welches wir verfolgen, ist die Verbindung zu den Stuttgarter Vereinen herzustellen. Hier werden wir bei den Kindern und Jugendlichen, bei denen wir ein besonderes Talent und/oder einen großen Spaßfaktor in einer Sportart entdecken oder bei Kindern und Jugendlichen, denen eine Vereinsmitgliedschaft zu der Entwicklung ihrer Persönlichkeit dienen könnte, den Kontakt zu einem Verein herstellen.

Die Schulen können nach Wunsch zusätzlich folgende Programmpunkte in Anspruch nehmen:

 

  • Ernährungsbewusstsein:
  • Soziales Bewusstsein:
  • Radikalisierungsprävention + Extremismus-Prävention
  • Jugend und Demokratie

Ernährungsbewusstsein:

Auch beim Essen ahmen Kinder nach, was sie bei den „Großen“ sehen. Sie übernehmen gute wie schlechte Gewohnheiten, die später oft nur noch schwer zu ändern sind. Dabei ist eine gute Ernährung für ihre Entwicklung, Konzentrationsfähigkeit und ihr Immunsystem eine Voraussetzung. Wenn sich Kinder nicht gesund ernähren, werden sie schneller krank, es kommen weder Geist noch Körper auf Touren und es wird der Boden für ernährungsbedingte Krankheiten in der Zukunft angelegt.

In der Kindheit wird das Essverhalten entscheidend geprägt. Wer hauptsächlich mit Fast Food und Softdrinks aufwächst, wird später höchstwahrscheinlich nicht zu Gemüse und Vollkornprodukten greifen. Nicht jede Familie ist sich der Bedeutung von gesundem Essen bewusst.

Diese werden wir den Kindern und Jugendlichen aufzeigen und sie versuchen, für eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung zu sensibilisieren.

Ergänzungsprojekt für Ernährungsbewusstsein

Diese Projekte liegen außerhalb des Projekts „Sport“ und kann nur durchgeführt werden, wenn die Kosten durch die Schule oder von einem Sponsor getragen werden. Dabei orientieren wir uns an das Deutsche Kinderhilfswerk, welches Projekte fördert, bei denen Kinder lernen, frische Lebensmittel zuzubereiten und gesund zu kochen. Gemeinschaftlich entscheiden sie sich für ein Rezept, erstellen Einkaufslisten, kochen gemeinsam, erfahren Wissenswertes über Herkunft und Inhaltsstoffe der Lebensmittel, üben Rücksichtnahme im Team und erleben Gemeinschaftsgefühl und Stolz auf das vollbrachte Werk. Auch Eltern werden in die Projekte miteinbezogen, schließlich soll das Gelernte zuhause gleich umgesetzt werden.

Jugend und Demokratie

Auch dieses Projekt liegt außerhalb des Projekts „Sport“ und kann nur durchgeführt werden, wenn die Kosten durch die Schule oder einen Sponsor getragen werden und kann nur durch Klassen in Anspruch genommen werden, mit denen wir schon mindestens ein halbes Jahr zusammengearbeitet haben. Außerdem sollte das Fach Gemeinschaftskunde schon Bestandteil des Stundenplans sein oder im kommenden Schuljahr stattfinden.

Die Shell-Studie zeigt deutlich auf, dass die meisten Jugendlichen sich nicht für Politik interessieren. Ihnen fehlen oft die Kenntnisse über die Demokratie und das politische System, das in ihrem Lebensraum einfach nicht vorhanden ist. Wir möchten das Interesse an Politik bei den Jugendlichen wecken und ihnen aufzeigen, dass es bereits jetzt schon ein Bestandteil ihres Lebens ist, für das es sich lohnt einzusetzen.

Die Durchführung dieses Projekts besteht aus folgenden 3 Punkten
– Geschichte und allgemeine Kenntnisse von Politik und Demokratie – Ist-Zustand: Aufzeigen der Erfolge der politischen Bewegungen, dass ihnen selbst viele Vorteile (Arbeiterbewegung – allgemeines Wahlrecht/Vereinsbildung, Frauenbewegung – Frauenwahlrecht/Gleichberechtigung, uvm.) gebracht hat. Ebenfalls werden die Parteien im deutschen Parlament und der Haushaltsplan durchgenommen. – Politik-Simulation: Die Schüler „treten“ einer Partei an und repräsentieren diese vor ihrer Klasse oder Schule. Dabei entwickeln sie auch einen Parteipunkt, welcher in der Klasse oder in der Schule durchgeführt werden soll – beispielsweise eine Klassenfahrt, neue Sportgeräte oder ähnliches. Dies muss durch das Budget der Klasse/Schule (Haushaltsbudget) realisierbar sein und das Wahlversprechen kann selbstverständlich wie im politischen Wesen nicht eingehalten werden.

Soziales Bewusstsein:

Ein soziales Bewusstsein zu entwickeln bedeutet, die Dynamiken sozialer Beziehungen zwischen Individuen, Gruppen und Gemeinschaften zu erlernen. Ein Individuum mit sozialem Bewusstsein schätzt die Menschenrechte und erkennt die Wichtigkeit harmonischer sozialer Interaktionen für den Entwicklungsprozess menschlicher Wesen an. Ein soziales Bewusstsein umfasst ein weites Spektrum; es beginnt in der frühen Kindheit mit der Entwicklung sozialer Fähigkeiten und beinhaltet ein Niveau des sozialen Bewusstseins, das zu sozialem Aktivismus und gesellschaftlicher Transformation führt.

Ein soziales Bewusstsein dient ebenfalls der Gewaltprävention und beugt gegen Rassismus, Armut usw. vor. Soziale Intelligenz ist erlernbar und kann z.B. durch »Gruppentraining sozialer Kompetenzen« (GSK) geübt werden.

Hier wird die Theorie in die Praxis umgesetzt und wir planen mit den Schülern zusammen außerhalb der Schulzeit ein soziales Projekt. Dies kann eines unserer Projekte oder eines unserer vielen Partner sein. Die Schüler entscheiden, was sie unterstützen möchten (Obdachlose, Rentner, Tiere, Umwelt usw.) und wir planen zusammen, inwiefern wir dort unterstützen können.

Radikalisierungsprävention + Extremismusprävention

Dieses Präventions-Projekt liegt außerhalb des Projekts „Sport“ und kann nur durchgeführt werden, wenn die Kosten durch die Schule oder einen Sponsor getragen werden. Die Prävention kann nur durch Klassen in Anspruch genommen werden, mit denen wir schon mindestens ein Halbes Jahr zusammen gearbeitet haben.

Radikalisierungsprozesse weisen ideologie- und gruppenübergreifende Gemeinsamkeiten auf und folgen dabei ähnlichen Mustern. Hier können auch Parallelen zwischen islamistischen und rechtsextremen Jugendgruppen identifiziert werden. Diesbezüglich verbinden wir beide Punkte und beschäftigen uns bei der Primärprävention besonders mit der Aufklärung der Menschheitsgeschichte (Nationalismus) und der Religionen (Fanatismus). Dabei möchten wir den Jugendlichen aufzeigen, dass wir alle den gleichen Ursprung (Evolutionstheorie usw.) haben und jedes Menschenleben gleich wertvoll ist. Außerdem wird die Entstehung und Gemeinsamkeiten der Religionen sowie die Akzeptanz aller Religionen vermittelt.

Das zweite wesentliche Merkmal der Präventionsarbeit ist die Aufklärung, wie es zu einer Radikalisierung kommt.

Eine Rolle spielen Gefühle der Entrüstung über lokale Situationen, Frust sowie das Rebellieren gegen die Gesellschaft vor allem bei Jugendlichen, welche sich in ausdifferenzierten Gesellschaften mit ihrer noch unsicheren sozialen Identität auseinandersetzen müssen und dabei anfällig für symbolische und reale Gruppenbedrohungen erscheinen. Um eine Radikalisierung zu vermeiden, sind zwei wesentliche Punkte mit den Jugendlichen vorzunehmen: Einmal was zu einer Radikalisierung führt, besonders auf der psychologischen Ebene, und zweitens wie man bei dieser Situation die Gefühle richtig lenkt und friedsam verarbeitet.

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